Samstag, 1. April 2017

Buchtipp: Der Spurenführer

Bouchner, Miroslav, Der Spurenführer: Spuren und Fährten einheimischer Tiere, Gondrom Verlag GmbH, Bindlach, 1996, Amazon-Link

Wer gerne in der Natur unterwegs ist, wird immer wieder auf Spuren von Leben stoßen – nicht nur von menschlichem Leben, sondern auch von tierischem. Auf feuchtem oder weichem Boden bleiben Trittspuren erhalten. Reste von der Verpflegung oder von der Ausscheidung der Tiere bleiben liegen. Manchmal zeugen auch die Spuren an Bäumen von Leben, das vor einiger Zeit mit diesen in Kontakt gekommen sein muss. Doch woher wissen wir, wer da war?
Dr. Miroslav Bouchner hat ein ausgezeichnetes kleines Buch (nur 271 Seiten) mit allen notwendigen Infos zusammengestellt. Er beginnt damit, den Lebensraum der Tiere zu beschreiben und fährt mit den Nestern, Bauen, Höhlen und Wohnungen fort. Auch über die Duftmarkierung oder die Alters- und Geschlechtsbestimmung der Tiere wird der Leser umfassend informiert. Fast jede Seite ist mit zahlreichen Abbildungen illustriert, welche von Farbfotos bis hin zu Querschnittszeichnungen reichen. Schon allein von der Ästhetik betrachtet ist dem Autor ein Meisterwerk gelungen.
Zwei kleinere Details sind zu bemängeln: Die Schrift ist etwas sehr klein gehalten. Für mich kein Problem, aber vermutlich werden manche Leser ein Vergrößerungsglas zum Lesen benötigen. Und die Reihenfolge ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die verschiedenen Tiere werden immer wieder unter den Überbegriffen aufgezählt und abgebildet, aber die Reihenfolge der Überbegriffe ist nicht nach einem fixen Schema gegliedert, sodass man zu Beginn immer wieder suchen muss, bis man sich an den Aufbau gewöhnt hat. Alles in allem aber ein sehr wertvoller Begleiter auf allen Touren in der Natur.
Ich möchte mit einem Zitat aus der Einleitung schließen: „In unserer heutigen übertechnisierten Zeit ergreifen immer mehr Menschen im wahrsten Sinne des Wortes die Flucht aus den überfüllten Städten voller Lärm, Staub und Abgasen, um die nötige Erholung in der Natur zu suchen. Vielleicht bewirkt gerade die Übertechnisierung, dass Menschen der Natur mehr Interesse widmen, mehr Freude an der lebenden Kreatur finden und mehr als bisher über die Natur wissen wollen. Wenn man weiß, wie man der Natur so viel wie möglich von ihren Geheimnissen entlocken kann, wird jeder Spaziergang zu einem spannenden Abenteuer.“ (S. 8)

Fazit: Ein Buch, das nicht nur jede Pfadfindergruppe, sondern auch jede Familie im Besitz haben und regelmäßig benutzen sollte, um der Natur und besonders ihren tierischen Bewohnern auf die Spur zu kommen.


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